
Ein Prompt ist Deine Anweisung an die KI. Die Qualität deines Prompts bestimmt direkt die Qualität des Ergebnisses. Vage Fragen führen zu vagen Antworten.
Sei ein guter Regisseur: Gib Kontext. Sag der KI, wer sie sein soll (Rolle), was genau sie tun soll (Aufgabe), in welchem Format (z. B. Tabelle, Liste) und für wen (Zielgruppe).
Für Bilder gilt: Male mit Worten. Beschreibe nicht nur das Hauptmotiv, sondern auch den Stil (z. B. "fotorealistisch", "im Stil von Van Gogh"), die Umgebung, das Licht und die Stimmung, um ein Meisterwerk zu erhalten.
Stell Dir vor, Du triffst einen extrem talentierten, aber sehr wörtlich nehmenden Künstler. Er kann alles malen, was Du Dir vorstellst, und jede Geschichte schreiben, die Du hören willst. Aber es gibt einen Haken: Er tut exakt nur das, was Du ihm sagst. Kein bisschen mehr, kein bisschen weniger.
Sagst Du ihm "Male einen Hund", bekommst Du irgendein Bild von irgendeinem Hund.
Sagst Du ihm aber "Male ein fotorealistisches Porträt eines glücklichen Golden Retrievers, der auf einer sonnigen Wiese liegt, mit Tautropfen im Fell", bekommst Du ein Meisterwerk.
Dieser Künstler ist die Künstliche Intelligenz. Und Deine Anweisung an ihn ist der Prompt.
Ein Prompt ist der Schlüssel, der das gewaltige Potenzial einer KI freisetzt. Er ist die wichtigste Fähigkeit, die Du im Umgang mit generativer KI lernen kannst. In diesem Artikel lernst Du, was einen guten Prompt ausmacht und wie Du vom einfachen Fragesteller zum meisterhaften KI-Regisseur wirst.
Warum ein guter Prompt alles verändert
Eine KI wie ChatGPT oder Midjourney ist keine Suchmaschine. Du "googelst" nicht nach einer Antwort, sondern Du führst ein Gespräch und gibst eine kreative Anweisung. Die Qualität Deiner Anweisung bestimmt direkt die Qualität des Ergebnisses.
- Ein schwacher Prompt ist vage und ungenau. Er führt zu generischen, langweiligen oder nutzlosen Antworten.
- Ein starker Prompt ist präzise, kontextreich und klar. Er führt zu detaillierten, nützlichen und oft überraschend kreativen Ergebnissen.
Prompten ist also eine Kunstform – eine Mischung aus klarer Kommunikation, Kreativität und ein wenig Experimentierfreude. Man nennt diese Fähigkeit auch Prompt Engineering.
Die 4 goldenen Regeln für bessere Prompts (für ChatGPT & Co.)
Egal, ob Du Texte schreiben, Ideen finden oder komplexe Themen zusammenfassen lassen willst – diese vier Regeln sind die Grundlage für jeden guten Text-Prompt.
1. Sei spezifisch und gib Details
Die KI kann keine Gedanken lesen. Je mehr Details Du lieferst, desto besser.
- Schlecht: Schreib was über KI.
- Gut: Schreib eine Einleitung für einen Blogartikel zum Thema "Was ist KI?". Die Zielgruppe sind Anfänger ohne technisches Wissen. Der Ton soll einfach und einladend sein. Verwende die Analogie eines Werkzeugs.
2. Gib der KI eine Rolle (Persona)
Weise der KI eine Rolle zu. Das hilft ihr, den richtigen Stil, Ton und Wissenshintergrund für die Antwort zu finden.
- Schlecht: Erkläre den Klimawandel.
- Gut: Du bist ein erfahrener Wissenschaftslehrer, der einem 14-jährigen Schüler den Klimawandel erklärt. Erkläre die Hauptursachen und die wichtigsten Folgen in einfachen Worten, ohne Panik zu verbreiten.
3. Gib Beispiele und ein Format vor
Zeige der KI, was Du willst. Wenn Du eine bestimmte Struktur im Kopf hast, gib sie ihr vor.
- Schlecht: Gib mir Ideen für einen Urlaub.
- Gut: Ich suche nach Urlaubsideen für eine Familie mit zwei Kindern (8 und 11 Jahre). Wir mögen Natur und leichte Wanderungen, aber keine anstrengenden Bergtouren. Gib mir drei Vorschläge in einer Tabelle mit den Spalten: "Reiseziel", "Beste Reisezeit" und "Top 3 Aktivitäten für Kinder".
4. Erlaube der KI, Fragen zu stellen
Manchmal ist der beste erste Prompt, die KI um Hilfe zu bitten. Das ist besonders nützlich, wenn Du selbst noch nicht genau weißt, was Du willst.
- Beispiel: Ich muss eine wichtige Präsentation über die Quartalsergebnisse halten. Ich bin mir aber unsicher, wie ich sie am besten aufbauen soll. Stelle mir Fragen, die Du brauchst, um mir eine Gliederung und die wichtigsten Talking Points zu erstellen.
Spezial-Tipps für Bild-Prompts (für Midjourney & Co.)
Das Prompten für Bilder ist noch visueller und kreativer. Hier geht es darum, eine Szene wie ein Regisseur zu beschreiben. Zusätzlich zu den oben genannten Regeln sind hier die wichtigsten Zutaten:
- Das Hauptmotiv: Was ist das zentrale Element? Sei so genau wie möglich. (z. B. "ein alter, weiser Fuchs" statt nur "ein Fuchs")
- Der Stil: Wie soll das Bild aussehen? Hier kannst Du Künstler, Kunstrichtungen oder Techniken nennen. (z. B. "im Stil von Van Gogh", "als Anime-Zeichnung", "fotorealistisch", "Aquarell-Malerei")
- Die Umgebung und der Kontext: Wo findet die Szene statt? (z. B. "in einer futuristischen Bibliothek bei Nacht", "auf einer Blumenwiese im Sonnenuntergang")
- Die Komposition und das Licht: Wie soll die Kamera positioniert sein? Wie ist die Beleuchtung? (z. B. "Nahaufnahme", "Weitwinkel", "dramatisches Gegenlicht", "weiches Morgenlicht")
- Technische Details: Gib der KI Anweisungen zur Qualität. (z. B. "hohe Detailgenauigkeit", "4K-Auflösung", "kinoreif")
Beispiel-Prompt für ein Bild:
Ein fotorealistisches Bild eines alten, weisen Fuchses, der an einem Holztisch in einem gemütlichen, schwach beleuchteten Café sitzt. Auf dem Tisch steht eine dampfende Tasse Kaffee. Der Fuchs trägt eine kleine Lesebrille. Stimmung: nachdenklich und ruhig. Stil: digitale Malerei mit hoher Detailgenauigkeit:

Wie genau eine KI Bilder malen kann, erfährst Du in diesem Artikel.
Fazit: Experimentieren ist der Schlüssel
Den perfekten Prompt gibt es nicht. Die Interaktion mit einer KI ist ein kreativer Prozess. Betrachte Deinen ersten Prompt als einen Startpunkt. Wenn das Ergebnis nicht passt, verändere ihn, füge Details hinzu, nimm etwas weg oder formuliere Deine Anweisung komplett neu.
Die wichtigste Erkenntnis ist: Du hast die Kontrolle. Du bist nicht nur ein passiver Nutzer, sondern der kreative Partner der Maschine. Je besser Du im Formulieren Deiner Wünsche wirst, desto mächtiger und nützlicher wird die KI für Dich. Also, worauf wartest Du? Fang an zu experimentieren.
Weiterführende Fragen
Was kann ich machen, wenn die KI meinen Prompt immer wieder missversteht?
Versuche, den Prompt zu vereinfachen. Manchmal sind zu viele Anweisungen auf einmal verwirrend. Formuliere deine Anweisung in kürzeren, klareren Sätzen neu. Oft hilft es auch, das Gespräch in einem neuen Chat zu beginnen, um den alten Kontext zu löschen, der die KI vielleicht beeinflusst.
Ist es besser, kurze oder lange Prompts zu schreiben?
Das kommt auf das Ziel an. Für eine schnelle, faktenbasierte Antwort reicht oft ein kurzer, präziser Prompt. Für kreative oder komplexe Aufgaben (wie das Schreiben eines Blogartikels oder das Erstellen eines detaillierten Bildes) sind längere Prompts, die viel Kontext und Details enthalten, fast immer besser.
Gibt es "geheime" Wörter oder Befehle, die eine KI besser machen?
Nein, es gibt keine magischen "Cheat-Codes". Es geht nicht darum, geheime Befehle zu finden, sondern darum, klar und logisch zu kommunizieren. Formulierungen wie "Denke Schritt für Schritt nach", "Du bist ein Experte für..." oder "Gib mir das Ergebnis im Markdown-Format" sind aber nützliche Techniken, weil sie der KI eine klare Struktur und Rolle vorgeben. Wenn Du mit den Ergebnissen einer KI nicht zufrieden bist, lohnt es sich oft, ein anderes Modell oder einen anderen Anbieter zu nehmen.
Prompts für die generierten Bilder:
Ein fotorealistisches Bild eines alten, weisen Fuchses, der an einem Holztisch in einem gemütlichen, schwach beleuchteten Café sitzt. Auf dem Tisch steht eine dampfende Tasse Kaffee. Der Fuchs trägt eine kleine Lesebrille. Stimmung: nachdenklich und ruhig. Stil: digitale Malerei mit hoher Detailgenauigkeit.
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